Alles begann vor ca. 15 Jahren als ich in meinem Zimmer saß und mal wieder Musik aus dem Radio auf Kassette (ja, so etwas gab es damals noch!) aufnehmen wollte. Also lauerte ich voller Erwartung auf gute Musik vor dem Radio, den Finger immer drückbereit auf der „Rec“-Taste.
Ich wurde Zeuge des von den Medien inszenierten Duells zwischen Oasis und Blur. Ich weiß noch, dass zuerst „Country House“ von Blur aus dem Radio trällerte, gefolgt von „Champagne Supernova“ von Oasis. Und letzteres zog mich dermaßen in seinen Bann, dass ich den Song innerhalb kürzester Zeit auswendig konnte und beschloss mir das damals aktuelle Album „(What’s The Story) Morning Glory?“ aus dem Jahr 1995 zu kaufen.
Sämtliche anderen Oasis-Hypes wie „Wonderwall“ oder „Don’t Look Back in Anger“ sind damals unbemerkt an mir vorbeigezogen. Wahrscheinlich weil ich nie die Bravo gelesen habe und wir mangels Kabelfernsehens kein MTV oder Viva empfangen konnten. Dieses Album war nach Green Days „Dookie“ mein zweites selbstgekauftes Musikalbum und ab diesem Zeitpunkt war ich der größte Oasis-Fan der Welt (haha, schwierig, wenn man sich diesen Titel mit Millionen anderer teilen muss).
Das Fan-Dasein nahm rückblickend doch etwas bizarre Ausmaße an. Ich besaß einen Sammelordner, den ich mit Bravo-Schnipseln über Oasis (gesammelt von einer Freundin) und anderen zusammengetragenen Informationen füllte. Ich besaß deckenhohe Poster und tapezierte mein Zimmer regelrecht mit Noel und Liam.
Mir genügte es nicht, alle Alben zu besitzen, ich jagte auch allen Singles hinterher (denn eine große Stärke von Oasis waren ihre grandiosen B-Sides). Ich besaß nicht nur Bücher über die Band, rauchte die angeblich gleiche Zigarettenmarke wie Noel (nein, darauf bin ich nicht stolz und Rauchen ist eklig!), sondern saß auch stundenlang vor dem Musiksender und nahm jedes Musikvideo und jede Reportage über die Band auf, die über den Fernsehbildschirm flimmerte.
Ja, das waren noch Zeiten. Heute gibt man den Namen seiner Lieblingsband bei Google und erfährt alles was man wissen möchte.
Ich glaube ich habe Oasis einiges zu verdanken. Meine Liebe zur Musik wurde durch sie zum Leben erweckt, auch wenn das Fan-Dasein im Teenageralter schnell bizarre Ausmaße annehmen kann. Mit den Jahren veränderte sich jedoch mein Musikgeschmack und Britpop landete immer seltener in der Stereoanlage.
Als „Be Here Now“ 1997 erschien, stand ich noch pünktlich zum Erscheinungsdatum im örtlichen Media Markt. Alles was danach kam wurde aber mehr aus nostalgischen Gründen gekauft, die Luft war (zumindest für mich) irgendwie raus. Bereits mit 17 lag dann mein Interessenschwerpunkt auf einer anderen Band (dazu demnächst mehr) 😉
Teil 2: Björk
Teil 3: The Smashing Pumpkins
25 comments
Daran kann ich mich auch noch gut erinnern, dass ich mit dem Finger auf der Rec Taste am Kassettenrecorder dasaß und auf Songs im Radio wartete. Waren das noch Zeiten! 😉 Die Bravo habe ich auch nie gelesen. Oasis kenn ich glaub nur dem Namen nach, vielleicht auch den ein oder anderen Song, den ich der Band so nicht zuordnen kann.
Mein Gott .. wie sehr du mir mit diesem Post aus der Seele sprichst 🙂 .. ich erkenn mich darin toooootal wieder *ggg*
Besonders die Stelle "Ich besaß einen Sammelordner, den ich mit Bravo-Schnipseln .. füllte. Ich besaß deckenhohe Poster und tapezierte mein Zimmer regelrecht .."
War bei mir genauso *lach* .. bei mir warens damals allerdings die Boybands (jaaaa, ich weiß O.o) .. und begonnen hat alles mit Take That im Jahr 1993 🙂
Oasis mochte ich nie und Blur auch nicht. Ich war mit ca. 14 ein Riesen Guns n’ Roses-Fan und habe auch Zeitungsausschnitte gesammelt und eingeklebt 🙂 Der Höhepunkt war ein Konzert im Stadion.
@Schrödingers Katze Also Wonderwall kennst du auf jeden Fall 😉 Und schön, dass sich noch jemand an die Zeiten mit Radio und Kassettenaufnahmen erinnern kann *highfive* 😉
@Sayuri Schön, dass noch jemand so verrückt war wie ich 🙂 Und im Grunde waren Oasis ja auch eine Boyband, also von daher… 😉
@Binara Also ich sehe schon, Sammelordner sind wohl ein gar nicht so seltenes Phänomen gewesen 😀 Und ich habe halt im Gegensatz zu dir ganz soft mit nettem Britpop angefangen 😉
Ich habe dir einen Award verliehen, vielleicht hast du Lust mitzumachen:
http://schroedingerskatze.blogspot.com/2012/02/versatile-blogger-award.html
Liebe Grüße
Oasis, sind sooo gut. Ich bin seit 1996 Fan und werde es wohl auf ewig bleiben. Ich erinnere mich auch noch an das Lauern vorm Radio udn ich hüte immer noch meine 2 Cassetten mit den 1Live Konzerten, die mal übertragen wurden und die ich emsig aufgenommen habe. Noch schön mit Verkehrsfunk dazwischen *lol*
@I_need_sunshine
Ja, Wonderwall kenne ich! 🙂
jaaaa haha, diese oasis cd war auch mein erstes 'richtiges' album. ich habe damals eine stereoanlage bekommen und durfte mir dazu auch eine cd aussuchen. meine wahl fiel auf oasis. ich muss heute noch oft darüber schmunzeln, die zeit vergeht…. ;D
Oasis ist jetzt nicht so mein Ding, aber Green Day schon.
Zudem kenne ich dieses Phänomen von HIM und The Rasmus. Hab von denen alles gesammelt, was man nur konnte, genauso Interviews und Videos aufgenommen. 😀 Heute kauf ich mir einfach nur noch die Alben und gut ist. Ich glaube, das muss man in seinem Teeniedasein auch haben. Durchlebt glaube ich jeder. 😉
Na dann sehen wir uns vielleicht, da ich heute auch noch in den dm möchte 😉
Liebe Grüße 🙂
Ein sehr schöner Post. Du hast die Atmosphäre von "damals" so toll eingefangen.
Ich hab mir auch Mixtapes aufgenommen und hatte eine (sehr) kleine Sammelleidenschaft. Früher waren es Stars oder Musiker, jetzt ist es Kosmetik xD Hat sich also gar nicht so viel verändert.
Meine allerersten Gehversuche als Musikfan sind allerdings extrem peinlich. Das weiß so gut wie niemand (außer natürlich den Menschen, die mich damal schon kannten) und mir wäre es einfach viel zu peinlich darüber zu bloggen. Ich wünschte, ich hatte da auch schon so einen guten Geschmack gehabt xD
Toll! Ich reihe mich ein umd gebe zu, auch zur Generation "Sammelordner und Bravo-Tv Beiträge aufnehmen" zu gehören. Bei mir warens damals allerdings Die Ärzte… 🙂
Morning glory ist ein tolles Album, trotzdem mochte ich Blur einen Tick lieber… Und Suede.. Und Pulp… Und die Manic Street Preachers… Ach, Britpop war was schönes… 🙂
Ja, ja, gib`s doch zu, es ist nicht nur beim Haaröl geblieben 😉
Ich habe übrigens heute mein Date mit Aström klar gemacht 😉
Liebe Grüße…
*lach*
Siehst du, ich hatte Recht…Habe nämlich gerade auch deinen anderen Kommentar gelesen 😉 Aber der Lippenstift ist doch ungelogen toll, oder?
Liebe Grüße…
@Bling.Bling Hehe, man merkt halt, dass wir etwa aus dem gleichen Jahrgang sind 😉
@Patricia Habe es ja schon auf Twitter erzählt: Mein erstes Konzert war ein HIM Konzert 😉
@Saphira Danke 🙂 Freut mich, dass ich wohl nicht die einzige war, die das im Teeniealter durchlebt hat. Und es muss einem nix peinlich sein, Musikvorlieben ändern sich ja auch mal mit der Zeit und guter Geschmack ist schließlich Definitionssache 😉
@Meg Ja, diese Blütezeit des Britpop war wirklich toll 🙂 Und Morning Glory mag ich auch heute noch gerne, viel lieber als die Oasis Alben, die danach kamen.
@Schrödingers KatzeKassettenaufnahmen, das waren noch Zeiten 😀
Und nicht zu vergessen die Bravo Songtexte 😉 Oasis hab ich auch gerne gehört, teilweise hörten die sich an wie die Beatles! Wenn ich an damals denke, dann erinner ich mich an Take That, Culture Beat, DJ Bobo…. Ach waren das schöne Zeiten 😉
@SaphiraDann können es eihrntlich nur die Kellys gewesen sein 😉 Viele haben sie gehört, aber die wenigsten haben es zugegeben *oute*
@Marisol Hehe, ja die Orientierung an den Beatles war nicht zu überhören 😀 Stimmt, die Bravo Songtexte! Ich erinnere mich 😀
Oasis weckt in meinem Kopf auch ganz tolle Erinnerungen. Nicht an die Band direkt eher anschöne Abende am See. Akkustik Gitarre und alle zusammen Wonderwall singen. Herrliche Zeit. 🙂
Übrigens bist du gerade daran Schuld, dass ich meine "Songs für Liam" Platte aufgelegt habe. 😉
Übrigens das mit dem Fankulttum und sammeln und B-Seiten besitzen .. kenne ich auch. Nur aus der Poster Phase bin ich so gut wie raus. Zumindest ist bei mir nicht mit Postern tapeziert. *lach*
Liebe Grüße