Anfang September wollte ich bei der inzwischen schon siebten Montagsfrage von euch wissen, wie offen ihr mit eurem Blog umgeht. Vielen Dank für die fleißige Teilnahme und die tollen Kommentare. Insgesamt haben 105 Personen abgestimmt. Damit haben wir erstmals die 100er Marke geknackt. Vielen Dank 🙂
Als Blogger ist man gesetzlich dazu verpflichtet ein Impressum anzugeben. Unweigerlich stellt sich damit die Frage, wie offen man mit seinem Blog umgehen möchte und wer alles davon erfahren soll. Sollen es nur engste Freunde erfahren oder ist es einem egal, wenn selbst die Kollegen oder der Chef auf den Blog stoßen könnten? Was sind die Hintergründe, wenn man seinen Blog lieber für sich behalten möchte? Hat man Angst vor Ablehnung oder Vorurteilen, die ein Kosmetikblog eventuell mit sich bringen könnte? Als Blogger hat man Spaß daran, seine Gedanken mit der Öffentlichkeit zu teilen, sonst würde man nicht öffentlich bloggen. Wo zieht man also die Grenze, wer vom Blog erfahren darf und wer nicht? Dieser Frage bin ich nachgegangen und heute präsentiere ich euch das Ergebnis.
Die Mehrheit der Teilnehmer achtet darauf, dass nur bestimmte Personen vom Blog erfahren. Dies sind sicherlich meist enge Freunde, Familienmitglieder oder der Partner.
So möchte sich zum Beispiel hoppel16 einen gewissen Grad an Anonymität bewahren. Deshalb zeige sie nicht ihr ganzes Gesicht auf dem Blog, damit man sie nicht sofort erkennen könne. Hauptgrund sei ihr Beruf, da sie als Lehrerin Gefahr läuft, einen Autoritätsverlust zu erfahren, wenn ihre (männlichen) Schüler von ihrem Schminkblog erfahren würden. Aber auch privat spreche sie es (noch) nicht aktiv an und gibt zu, dass es vielleicht auch ein bisschen mit Scham zu tun hat.
So ergeht es auch Roxy, die einfach nicht in eine Schublade gesteckt werden möchte. Deshalb habe sie auch das Impressum-Script von Godfrina eingebaut, damit man nicht auf den Blog stößt, wenn man ihren Namen googelt.
Auch Gini achtet darauf, dass nur bestimmte Personen von ihrem Blog erfahren. Sie stehe zwar zu ihrem Blog und den Inhalten darauf, doch sie komme aus einem Dorf und möchte nicht, dass jeder davon erfahre. Es gäbe einfach gewisse Personen, die sie nicht auf ihrem Blog haben möchte. Sie geht aber davon aus, dass sie, sobald sie aus dem Dorf weggezogen ist, noch offener mit ihrem Blog umgehen werde.
Die Angst vor Vorurteilen hat auch Kristina. Ihr sei ihr Blog ein wenig peinlich und sie habe Angst, dass man sie auslache oder über sie böse Worte verliere, wenn man es herausfinden würde.
28% der Teilnehmer machen kein Geheimnis aus ihrem Blog und es darf jeder darüber Bescheid wissen. So schreibt zum Beispiel Ninjahase, dass das Bloggen kein Hobby sei, für dass sie sich schämen oder rechtfertigen müsse. Falls jemand Vorurteile haben sollte, dann mache sie sich nichts daraus. Sie bindet es zwar niemandem auf die Nase, aber wenn jemand nach ihrem Hobby frage, erzähle sie gerne davon.
So sieht das auch Melissa. Sie gehe recht offen mit ihrem Blog um, schließlich erzähle sie nichts allzu Intimes oder Peinliches auf ihrem Blog, was ein zukünftiger Chef oder ein Bekannter nicht wissen dürfe. Sie sei stolz auf ihren Blog, also warum solle sie nicht darüber sprechen? Sogar bei Vorstellungsgesprächen kam ihr Hobby schon gut an.
Bei Patricia ist es ähnlich. Sie posaune es zwar nicht in die Welt hinaus, dass sie blogge, aber sie mache auch kein Geheimnis daraus. Sie habe auch keine Angst davor, wenn ihr Arbeitgeber auf ihren Blog stoßen würde, denn außer dämlichen Vorurteilen könne nichts passieren. Sie sei so selbstbewusst, dass sie bei solchen Dingen die kalte Schulter zeigen und dazu stehen würde.
Auch Karmesin hat kein Problem damit offen über ihren Blog zu sprechen. Es seien zwar zu Beginn einige Freundinnen skeptisch gewesen, aber inzwischen lesen eigentlich fast alle Freunde und sogar die Schwiegermutter und die Schwägerin mit. Sie stehe zu ihrem Blog und zu dem, was sie dort zeige.
Wenn man sich mit seinem Blog schon in die Öffentlichkeit wagt, dann sollte man auch offen damit umgehen. So sieht das Pixi, die noch einmal betont, dass man sowieso nur das ins Netz stellen sollte, was man öffentlich machen möchte. Das Privatleben solle trotz Blog privat bleiben. Außerdem solle man immer zu dem stehen, was man mache.
Dass man mit der Zeit auch immer offener mit seinem Blog umgeht, hat Finja beschrieben. Zu Beginn habe sie nur engeren Freundinnen und der Familie vom Blog berichtet. Als dann mit der Zeit immer mehr Leser und mehr Feedback kam, sei sie sich nicht mehr sicher gewesen, mit wem sie das teilen solle. Sie habe Angst gehabt, als Schminktussie abgestempelt zu werden. Mittlerweile gehe sie aber immer offener mit dem Thema um und sei auch stolz darauf, was sie bisher erreicht habe und müsse sich für nichts verstecken. Bisher reagieren die meisten auch sehr positiv darauf und der Blog habe ihr bisher schon vieles ermöglicht. Die Freude am Bloggen könne ihr auf jeden Fall niemand nehmen.
Einen sehr interessanten Beitrag zum Thema könnt ihr bei Godfrina nachlesen (Klick). Sie schreibt über Vorurteile gegenüber Beautyblogs und wie sie sich ihr Stück Anonymität in der Bloggerwelt bewahrt. So hat sie zum Beispiel schon vor Monaten eine Anleitung geschrieben, wie man sein Impressum vor Suchzugriffen schützen kann.
Die Mehrheit achtet darauf, dass niemand oder zumindest nur bestimmte Personen vom Blog erfahren. Als Hauptgrund wurde hier die Angst vor Ablehnung genannt und dass man nicht ernstgenommen werde. Die Kommentare zeigen, dass diese Angst vor Vorurteilen nicht unberechtigt ist, einige haben in der Tat schon Spott geerntet oder wurden ausgelacht. Man kann zwar einiges dafür tun, dass der Blog nicht von jedem gefunden wird, doch ganz ausschließen kann man dies nie. Allerdings hat nicht jeder so viel Selbstbewusstsein, um damit offen umzugehen und auch mal einen dummen Spruch an sich abprallen zu lassen. 28% der Teilnehmer haben kein Problem damit, offen mit ihrem Blog umzugehen. Sie sind sich der Tatsache bewusst, dass sie mit ihrem Blog in der Öffentlichkeit stehen und achten darauf, dass sie nichts oder nicht zu viel Privates schreiben. Aber auch positives Feedback kann dazu beitragen, dass man mit seinem Blog selbstbewusst und offen umgeht.
Hinweis: Ich freue mich sehr über die vielen tollen und ausführlichen Kommentare! Wenn ich jemanden nicht erwähnt haben sollte, bedeutet dies nicht, dass der Kommentar uninteressant gewesen wäre. Aufgrund der Vielzahl an Kommentaren war es nicht möglich, alle in der Auswertung unterzubringen. Solltet ihr euch mit der Art und Weise, wie ich euch zitiert habe, unwohl fühlen, dann könnt ihr mir dies gerne per Mail mitteilen und ich nehme euren Kommentar raus. Oft werden in den Kommentaren mehrere Aspekte angesprochen und wenn ich euch an einer Stelle zitiere und dabei eure anderen angesprochenen Punkte außer acht lasse, dann deshalb, weil ich in dem Beitrag möglichst viele verschiedene Sichtweisen aufzeigen möchte und euer Kommentar thematisch an dieser Stelle gut reingepasst hat.
Blogbeiträge zur Montagsfrage werden im Ergebnispost immer verlinkt. Sollte ich euren Beitrag vergessen haben, schickt mir bitte den Link, damit ich ihn hinzufügen kann.
Die bisherigen Montagsfragen im Überblick:
- Ergebnis Montagsfrage #6: Wie oft erwartet ihr neue Beiträge auf einem Blog?
- Ergebnis Montagsfrage #5: Was macht ihr Blogger beruflich?
- Ergebnis Montagsfrage #4: Wie viel Zeit investiert ihr pro Woche in euren Blog?
- Ergebnis Montagsfrage #3: Inwieweit darf ein Blogger von seinem Blog profitieren?
- Ergebnis Montagsfrage #2: Braucht ihr ein Gesicht zum Blog?
- Ergebnis Montagsfrage #1: Nervt euch Themenvielfalt auf einem Blog?
12 comments
Wiedermal tippitop zusammengefasst! Vielen Dank auch fürs Verlinken.
GLG Ina
Erstmal danke für die Verlinkung! Ich finde diese Fragen einfach super und hoffe, dass du das auf deinem Blog beibehälst 🙂
Liebe Grüße
Super Beitrag finde ihn sehr interessant. Ich teile die Meinungen der meisten, in gewissen Situation finde ich es schon peinlich und ich prahle nicht mit meinem Blog oder versuche es jeder Person zu vermitteln. Ich veröffentliche nicht jeden privaten Aspekt auf meinem Blog, sondern hauptsächlich so Beauty-Sachen. Da ich auf Facebook und den Blog eh alle meine Beauty-Bilder öffentlich habe, sowie fast jeden Pinnwand-Eintrag, gebe ich allen Leuten die Möglichkeit es weiterzuverfolgen. Ich mag es Feedback zu bekommen, aber ich bin immer sehr skeptisch wenn Leute die ich mag, die sich aber nicht mit Makeup identifizieren können.. mitbekommen dass ich das mache. Bis jetzt nur positive Meinung aber nagut. 🙂
Ich sag mal so, alles muss nicht öffentlich sein. Ich sage es auch eher nur guten Freunden, bzw. denen die es auf FB sowieso sehen. 🙂
Wie lange brauchst du eigentlich für so einen Auswertungspost ? würde mich mal ganz stark interessieren 🙂
Super Zusammenfassung, danke dafür! 🙂
Ich habe mit so einem Ergebnis gerechnet, muss ich sagen. Ich finde es hier und da ziemlich erschreckend, mit was für Feedback auf seinen Beauty-Blog man so rechnen muss. Da braucht man echt eine dicke Haut, wenn sogar "Freunde" so reagieren. Mir ist da ehrliches Desinteresse immer am liebsten, ich lass ja auch jeden machen, was er möchte, ohne ihn zu verurteilen.
@Gini Danke 🙂 Und da ich die Montagsfragen selbst immer sehr spannend finde, werde ich diese auch auf jeden Fall beibehalten 😉
@Sandrina Ich schätze mal, dass ich mindestens 3 Stunden dafür brauche. Screenshots der Kommentare, Verlinkungen, Text, Ergebnisgrafik… Da kommt einiges zusammen 😉 Es macht aber immer sehr viel Spaß, sonst würde ich es nicht machen 😉
mal wieder eine sehr aufwendige ausarbeitung des posts! 🙂
oh, ich glaube diese monatsfrage habe ich irgendwie verpasst! interessantes thema und wieder sehr aufwändig ausgewertet. wow.
Interessant. Ich bin aber sehr erstaunt, dass manche sich für ihren Blog schämen oder ihn peinlich finden. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn ich mich dafür schämen würde, dann wäre ich nicht ganz dabei. Ich steh kompett hinter dem, was ich mache und brauch mich für nichts schämen…
Auch, dass Menschen, die sich über einen lustig machen und das was man tut nicht ernst nehmen, als Freunde betitelt werden, tut mir schon fast leid.
Ich finde beides wichtig: Zu dem stehen, was man tut und auch ernst genommen zu werden. Auch finde ich total wichtig, dass der Partner oder die Partnerin dahinter steht und es wenigstens akzeptiert und in besten Fall auch Interesse zeigt. Sich darüber lustig zu machen und es abzuwerten finde ich echt daneben…
Wirklich eine interessante Auswertung:)
Hab mich gerade mal durch deine Montagsfragen geklickt und muss sagen: Sehr spannend! Toll, wie viel Mühe du dir immer mit der Auswertung gibst. Bin schon gespannt auf die nächste Montagsfrage, vielleicht denke ich dran und mache auch mal bei der Abstimmung mit 🙂 Liebe Grüße!
Oh das finde ich ja wirklich mal extrem interessant! Über diesen Punkt habe ich selbst auch schon sehr viel nachgedacht aber ich gehöre wohl zu den 43% die es weder verheimlichen noch herumposaunen. Ich bin da aber in sofern zwiegespalten, dass es mir schon manchmal unangenehm sein kann Leuten gegenüber bei denen ich merke dass sie Kosmetikblogs als oberflächlich einstufen, obwohl jeder der mich kennt genau weiss, dass ich das krasse Gegenteil von oberflächlich bin. Andererseits bin ich aber auch schon stolz auf meinen Blog, die selbsterstellten Grafiken und die Fototüftelein und das alles was da an Arbeit reingeht und ich finde es allgemein auch im Gegensatz zu irgendwelchen sinnlosen Hobbies auch wirklich etwas wertvolles, wo auch "die Allgemeinheit" etwas von hat und nicht nur mal selbst. Mein Freund hat mich von Anfang an unterstützt und mich sogar zum bloggen ermutigt, und während meine Eltern das am Anfang belächelt haben, staunen sie mittlerweile sogar was ich für Produkte zugeschickt bekomme und was für Eventeinladungen ich bekomme. Meine engsten Freundinnen haben auch extrem positiv reagiert, haben sich den Blog angeschaut und mir Komplimente gemacht, vor allem aber freuen sie sich, dass sie regelmäßig aussortierte PR-Samples von mir geschenkt bekommen. Meine Erfahrung ist also, spätestens wenn die Leute merken, dass man da wirklich ernstzunehmen auch mit Firmen zusammenarbeitet und sich dadurch viele positive Dinge entwickeln, dann ist auch positives Feedback und Interesse da, wie viele vor mir gesagt haben oft schon rein technisches Interesse selbst wenn man mit den Inhalten nichts anfangen kann.