17% der Teilnehmer gaben an, dass aus ihrer Sicht die Glaubwürdigkeit eines Bloggers durch PR-Samples, Affiliate Links und bezahlte Beiträge leidet.
So schreibt z.B. Anonym, dass die Glaubwürdigkeit dadurch ganz schön leiden würde, vor allem wenn Blogs nur noch PR-Samples vorstellen würden. Es gäbe nur noch wenige Blogs, auf denen man eine ehrliche Meinung lesen könne, denn wer sage schon die Wahrheit, wenn er Geld dafür erhalten habe.
Für fast ein Drittel der Teilnehmer leidet die Glaubwürdigkeit sobald Geld fließt, PR-Samples hingegen sind in Ordnung.
So steht Anique zum Beispiel Affiliate Links sehr negativ gegenüber. Sie halte die Aussage, dass man damit nur die Kosten des Blogs decken möchte für Augenwischerei. Sie glaube kaum, dass es einen Blog im Hobbybereich gäbe, der so viel Geld verschlinge. Sie sei von der Geldgeilheit mancher Blogger genervt, für sie als Bloggerin sei der Blog ein Hobby und kein Beruf. Geld sollte man besser woanders verdienen.
Auch MissLife sieht es lieber, wenn ihre Lieblingsbloggerinnen ihre Produkte selbst kaufen und sich dadurch eine eigene, unbezahlte Meinung bilden. PR-Samples dürften zeitweise auf Blogs auftauchen, bezahlten Beiträgen stehe sie kritisch gegenüber. Sie wisse zwar, dass dies individuell sei, aber in ihrem Hinterkopf habe sie dann immer den Gedanken, dass die Review bezahlt wurde und nicht der Wahrheit entspreche.
21% der Teilnehmer gaben an, dass die Glaubwürdigkeit nicht leide, wenn sich die Häufigkeit von Samples, Affiliate Links und bezahlten Beiträgen in Grenzen halte und nur selten vorkommen.
So schreibt Kathrin, dass sie geteilter Meinung sei, denn die Glaubwürdigkeit hänge viel von der Häufigkeit von PR-Samples ab. Sehe sie hin und wieder Samples sei das völlig okay, sehe sie nur noch Samples sei sie allerdings genervt davon und überfliege die Beiträge nur noch. Wichtig sei ihr, dass sie sich vorstellen könne, dass die Bloggerin das Produkt auch selbst kaufen würde bzw. es auch nachkaufen würde falls es positiv bewertet wurde.
Das richtige Maß ist auch für Ninatürlich wichtig. Solange der Blogger professionell mit dem Thema Sponsoring umgehe, leide die Glaubwürdigkeit nicht. Sobald Posts aber nur noch mit “bezahlt” und “Sample” gekennzeichnet seien, nehme für sie die Kreativität eines Blogs ab. Die gesunde Mischung sei hier wichtig. Sie sei Samples nicht abgeneigt, aber sie möchte keine reine Werbeplattform für Firmen darstellen. Für sie sei die Aussage, dass ein Blog durch Samples und Sponsoring lebe absoluter Quatsch, denn dazu gehören vielmehr Persönlichkeit und Individualität.
Für 25% der Teilnehmer leidet die Glaubwürdigkeit eines Bloggers nicht darunter, sondern die Glaubwürdigkeit scheint hier von anderen Faktoren abzuhängen.
So schreibt zum Beispiel Lena, dass sie eh nur Blogger verfolge, die ihr sympathisch erscheinen und da vertraue sie einfach darauf, dass die Meinung ehrlich sei, egal ob Geld geflossen sei oder ob es etwas umsonst gab. Denn schließlich sei sie selbst ehrlich bei PR-Samples und warum solle sie dies anderen Bloggern nicht auch zutrauen? Sie bringe dieses Vertrauen erst einmal jedem entgegen bis das Gegenteil bewiesen werde.
Auch für teddyelfe leidet die Glaubwürdigkeit darunter nicht. Wichtig sei, dass der Blogger seine ehrliche Meinung schreibe, egal ob selbstgekauftes Produkt oder PR-Sample. Die Persönlichkeit des Bloggers solle lesbar bleiben. Auch sei es ihr egal, ob ein Blogger damit Geld verdiene oder nicht, sie könne es sogar verstehen, denn erstens sei nichts im Leben umsonst und zweitens gehe mit dem Bloggen eben auch viel Zeit drauf. Verkaufen müsse man sich deswegen ja nicht, als Blogger habe man ja die freie Wahl ein Angebot anzunehmen oder abzulehnen.
Neben Vertrauen und Persönlichkeit eines Bloggers scheint aber auch eine klare Kennzeichnung wichtig zu sein. So schreibt Shades of Nature, dass für sie das wichtigste die Kennzeichnung sei. Es sei zum Mäuse melken, dass sehr oft Blogs, die sich an die geltenden Richtlinien halten und ordentlich kennzeichnen meist eher von den Lesern abgestraft werden als diejenigen, die auf Ehrlichkeit pfeifen und die Produkte nicht als gesponsert kennzeichnen. Das sei für sie ein Unding.
Bei den offenen Antworten wurde deutlich, dass es vor allem auf den Blogger selbst ankommt, ob dieser als glaubwürdig eingeschätzt wird. Außerdem wird eine transparente Kennzeichnung gewünscht und dass die Meinung des Bloggers nicht beeinflusst wird. Hier einige Beispiel der Antworten unter der Kategorie Sonstiges:
“Hängt vom Charakter des Bloggers ab.” / “Es kommt auf die Bloggerin an.” / “Die Glaubwürdigkeit hat nichts mit der Monetarisierung zu tun, sondern mit dem Blogger der die Artikel verfasst.”
“Solange alles transparent deklariert wird, leidet die Glaubwürdigkeit nicht” / “Es kommt immer drauf an. Wenn es gekennzeichnet ist und die Berichte IMMER positiv sind, leidet zumindest bei mir persönlich die Glaubwürdigkeit extrem!”
“Die Glaubwürdigkeit leidet nur, wenn die Meinung durch Samples und Geld beschönigt wird und der Blogger sich selbst untreu wird.” / “Solange auch konstruktive, ehrliche Kritik geübt wird habe ich damit keine Probleme auf Blogs.”
Für knapp die Hälfte (49%) der Teilnehmer leidet die Glaubwürdigkeit eines Bloggers durch Sponsoring. Wobei nur 17% davon auch Samples negativ gegenüberstehen und sagen, dass durch jegliche Art des Sponsorings die Glaubwürdigkeit leide. Für 32% sind Samples hingegen in Ordnung und sie sehen die Glaubwürdigkeit eines Bloggers nur bedroht sobald Geld fließt.
Für 46% der Teilnehmer leidet die Glaubwürdigkeit eines Bloggers weder durch Samples, Affiliate Links noch durch bezahlte Beiträge. Wobei für 21% hier die Häufigkeit eine Rolle spielt, solange diese nur selten vorkommen, leide aus ihrer Sicht die Glaubwürdigkeit nicht. Für ein Viertel der Teilnehmer hängt die Glaubwürdigkeit jedoch von anderen Faktoren ab und wird nicht durch jegliche Art des Sponsorings beeinflusst. So wurde in den Kommentaren deutlich, dass auch die Persönlichkeit eines Bloggers und eine transparente Kennzeichnung des Sponsorings wichtig für die Glaubwürdigkeit sind.
Ikiru – Montagsfrage: Glaubwürdigkeit von Bloggern?
Zitat: “Und wenn man ohnehin über ein Produkt bloggen würde, weil es einem gefällt, dann sollte man immer im Hinterkopf haben: das ist Werbung. Das Unternehmen verdient daran, dass man das Produkt vorstellt. Die Etats für Zeitschriftenanzeigen, Werbeplakate, Radio- oder TV-Spots sind bei größeren Firmen nicht gerade knapp bemessen – und erkundigt euch doch mal bei der Zeitschrift oder der Webseite eures Vetrauens, welche Preise sie für Werbeplatzierungen verlangen.”
Pinkpetzie – Gekauft, geschrieben und gesponsert – Zur Kommerzialisierung von (Beauty-)Blogs
Zitat: “Wieso ist eine Meinung nur dann „echt“, wenn eigenes Geld geflossen ist? Darüber, was teilweise in Kommentaren passiert, wenn kurz nach einander mehrere (teure) Einkäufe präsentiert werden, will ich gar nicht reden. Wie sollen denn möglichst viele Informationen, Swatches und Empfehlungen noch vor Erscheinen einer Limited Edition im Netz zu finden sein, wenn niemand sie vorab zum Testen zugeschickt bekommen hat?”
Purple Sensations – Mein erstes Mal Montagsfrage: Leidet durch PR-Samples, Affiliate Links und bezahlte Beiträge die Glaubwürdigkeit eines Bloggers?
Zitat: “Im Grunde finde ich es in erster Linie wichtig, dass PR-Samples, Affiliate Links und bezahlte Beiträge gekennzeichnet werden! Auch da gibt es heute immer noch große Lücken und das finde ich sehr schade.”
Step to Milkyway – Leidet durch PR-Samples, Affiliate Links und bezahlte Beiträge die Glaubwürdigkeit eines Bloggers?
Zitat: “Für mich sollten Blogs ehrliche Infoquellen sein, bei dem ich mich als Leser darauf verlassen kann, dass eine ehrliche Meinung dahinter steht und ich nicht doch einen Fehlkauf mache. Deshalb sind Advertorials oder bezahlte Postings, nennt es wie ihr wollt, ein sehr gefährliches Pflaster.”
Wasserstoffperoxid – Montagsfrage: Glaubwürdigkeit
Zitat: “Es ist ein schweres Thema und es kommt definitiv auf den Blogger dahinter an, über einen Kamm scheren kann man hier glaub niemand, da die Sache jeder anders angeht. Aber für ein tolles Produkt oder einen hohen Betrag sollte man seine Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen, weil darunter leiden auch andere Blogger, die sich Mühe geben sie aufrechtzuerhalten.”
Hinweis: Ich freue mich sehr über die vielen tollen und ausführlichen Kommentare! Wenn ich jemanden nicht zitiert haben sollte, bedeutet dies nicht, dass der Kommentar uninteressant gewesen wäre. Aufgrund der Vielzahl an Kommentaren war es nicht möglich, alle in der Auswertung unterzubringen. Solltet ihr euch mit der Art und Weise, wie ich euch zitiert habe, unwohl fühlen, dann könnt ihr mir dies gerne per Mail mitteilen und ich nehme euren Kommentar raus.
- #1: Nervt euch Themenvielfalt auf einem Blog?
- #2: Braucht ihr ein Gesicht zum Blog?
- #3: Inwieweit darf ein Blogger von seinem Blog profitieren?
- #4: Wie viel Zeit investiert ihr pro Woche in euren Blog?
- #5: Was macht ihr Blogger beruflich?
- #6: Wie oft erwartet ihr neue Beiträge auf einem Blog?
- #7: Wie offen geht ihr mit eurem Blog um?
- #8: Mit welcher Kamera macht ihr eure Blogfotos?
- #9: Hat das Bloggen euer Kaufverhalten beeinflusst?
- #10: Auf welchen Social Media Kanälen seid ihr mit eurem Blog vertreten?
- #11: Wie wichtig ist euch Transparenz bezüglich Sponsoring, Gratisprodukte & Co. auf einem Blog?
- #12: Wie wichtig ist euch das Design eines Blog?
- #13: Impressumspflicht für Blogs – Haltet ihr euch daran?
- #14: Womit verfolgt ihr Blogs am liebsten?
- #15: Gute Planung oder Spontanität – Wie sieht euer Blog-Alltag aus?
- #16: Erst fotografieren, dann benutzen // Stören euch Fotos von benutzten Produkten?
- #17: Sommerloch 2013 // Habt ihr was gemerkt und wie seid ihr damit umgegangen?
8 comments
Toll wie Du das wieder so schön zusammen gefasst hast. Ich hatte mir noch überlegt einen Kommentar zu tippen, habe ihn aber nach einer halben DIN A4 Seite wieder gelöscht weil ich zwischendurch echt "Puls bekam" *gg*
Ich finde das Thema interessant und die Meinungen dazu auch, aber muss auch ganz ehrlich sagen das ich mich aufgrund der vielen Diskussionen mittlerweile schon fast nicht mehr traue, ein PR Sample nur positiv zu bewerten vor lauter "Hach, ist ja kein Wunder, das MUSST Du ja sagen" .
Ich versuche bei JEDEM Produkt noch irgendwo etwas Positives zu sehen, egal ob gekauft oder gesponsort, schreibe natürlich auch dazu was mich stört. Aber wenn ich mittlerweile nach Kritikpunkten suchen muss und den Post 5 x durchlese, ob er nicht doch zu positiv gestimmt ist und vielleicht jemand nörgeln könnte, dann nervt mich das mittlerweile mehr als alles andere 🙁
Wow – Diana. Du hast sehr viel Zeit und Energy in deiner Montagsfrage gesteckt. Werde ich mir in einer ruhigen Minute durchlesen. Danke für die Mühe
Klasse! Das Thema ist und bleibt heiß diskutiert…Deswegen kaufe ich lieber selber die Produkte von deren ich auch schreiben will…
Danke für deine wahnsinnige Mühe <3
Bussi
Das hat du echt wieder toll zusammen gefasst, danke dafür, denn das Thema ist sehr interessant. Lg Lena
Super Beitrag, sehr gut zusammengefasst und ganz viel Arbeit reingesteckt. Dieses Thema spaltet wirklich die Blogger-Welt und es ist interessant auch andere Standpunkte zu hören, welche natürlich völlig legitim sind.
LG Krissy
Klasse Beitrag! Es ist echt erstaunlich, wie unterschiedlich viele über dieses Thema denken. Es wird immer ein Streitpunkt sein, das kann man leider nicht ändern.
Ich finde es schon eine Zumutung, wie wenig Professionalität und Integrität die Leserinnen den Bloggerinnen zutrauen.
Ich für meinen Teil habe überhaupt kein Problem damit, wenn PR-Samples verwendet werden oder die Bloggerinnen (über Affiliate-Links oder Bezahlung) etwas dazuverdienen. Im Gegenteil, es ist doch schön, dass sie für ihren grossen Aufwand, den sie für den Blog betreiben (und von dem wir als Leserinnen ja profitieren durch Reviews und Swatches von Produkten, bevor sie erhältlich sind, Vergleiche, Ideen für Make-ups, Tutorials etc.), etwas entschädigt werden. Natürlich ist es ein Hobby, aber wer freut sich nicht, wenn er / sie für das Hobby nicht nur Kosten hat? Und wenn die gesponserten Produkte verlost werden, da beschwert sich ja auch niemand darüber…
Ich hoffe wirklich, dass diese Diskussion jetzt bald wieder etwas abebbt und sich die Bloggerinnen dadurch nicht zu sehr aufregen lassen. Ich denke, es gibt sehr viele (stille) Leserinnen, wie ich es bin, die ihre Arbeit sehr schätzen.
Aber herzlichen Dank für die Zusammenfassung der Kommentare zur Frage, ich hatte damals nur abgestimmt, wollte nun aber doch auch noch etwas dazu sagen, weil mich diese Diskussion langsam echt nervt.
Amen. Ich hoffe auch, dass die ewige Diskussion mal ein Ende nimmt. Nicht jeder hat nur Domainkosten. Ich zahle im Jahr sogar 90 Euro für Webspace, Domain, etc. Das muss erstmal durch Affiliate Links wieder rein kommen. Die ganze Diskussion hierüber ist doch lachhaft. Die ganzen Gutscheinseiten, die mit Codes werben, Arbeiten mit Affiliate-Links und verdienen sich so eine goldene Nase – ohne dass der Code überhaupt existiert und funktioniert. Das finde ich verwerflich, nicht aber Links in super Artikeln.
Hoffe, dass sich Deutschland mal ein wenig locker macht. Bloggen ist längst nicht mehr nur ein Hobby. Einige leben bereits davon.
Sarina